Sonntag, 30. September 2007

Tag 3

Der dritte Tag neigt sich nun dem Ende entgegen. Gestern mittag haben leichte Schmerzen begonnen. Nicht wirklich schlimm, aber dennoch merkbar. Die vorderen Zähne reagieren empfindlich auf Druck - etwas abbeissen würde wehtun - aber da ich ohnehin nicht kauen kann muss ich auch nichts abbeissen.

Meine Zunge ist wund an den hinteren, seitlichen Bereichen - und ich habe auch das Gefühl, dass sie leicht geschwollen ist an diesen Stellen. Jedenfalls tut sie weh - und das ist unangenehmer als der "Schmerz" der Zähne. Das hat auch zur Auswirkung, dass man es an meiner Aussprache merkt - schwer zu beschreiben, aber wie gesagt - als ob die Zunge geschwollen wäre. Aber dennoch rede ich viel und fröhlich, und meine Freunde empfinden es auch nicht als auffällig oder gar störend.

Kauen klappt - wie schon erwähnt - immer noch nicht, die Backenzähne können nicht mahlen da sie noch keinen Kontakt haben. Aber ich konnte heute ein weiches Pizzabrötchen essen. Kleines Stück abreissen und dann halt grob zerkauen - und dann löst es sich auch schon im Mund auf. Torte klappt auch prima - und heute morgen gab es pürierten Haferschleim mit frischem Fruchtpüree obendrauf - das ist ein sehr köstliches und sattmachendes Frühstück, kann ich nur empfehlen! :-)

Beim Schlafen gibt es keinerlei Probleme. Da ich vorher ein ziemlicher Zähneknirscher war, hatte ich Bedenken nachdem ich merkte, dass nun nicht mehr meine Backenzähne aufeinanderliegen und ich quasi vorne auf die Brackets beisse. Aber da die Brackets noch dran sind und ich nicht wach wurde (das würde ich werden - denn wenn ich versuche meine Zähne fest zusammenzubeissen tun die Zähne, auf dessen Brackets ich beisse, schon weh) scheint das ebenfalls kein Problem zu sein.

So weit so gut - das war´s erstmal. Ich bin gespannt wann sich die nächsten Entwicklungen sichtbar oder spürbar bemerkbar machen! :-)

Freitag, 28. September 2007

Tag 1 - Die ersten Brackets

Heute morgen war es soweit. Nachdem vor 3 Wochen die "Voruntersuchungen" gemacht worden sind wie Röntgen, Abdrücke etc und die Behandlung detailliert besprochen wurde konnten heute die ersten Brackets im Oberkiefer geklebt werden.

Ganz kurz zur Behandlung: meine Zahnfehlstellungen werden mit einer festen Zahnspange in Lingualtechnik behoben. Das heisst, dass die Zahnspange von aussen nicht sichtbar ist, da die Brackets auf der "Zungenseite" - also von hinten - auf die Zähne geklebt werden.

Das Kleben an sich war schmerzfrei und auch überhaupt nicht unangenehm. Man muss halt nur relativ lange mit weit geöffnetem Mund dasitzen, aber das war kein Problem. Alles in allem hat die Sitzung einandhalb Stunden gedauert - und ich war danach froh und stolz wie Oskar!

Ich hatte zuvor einige (aber wirklich nur klitzekleine) Bedenken, wie es danach mit meiner Aussprache sein würde - und da ich in einer Band singe (www.pictureofmisery.de) wären Probleme suboptimal gewesen *g*. Aber wie gesagt, meine Bedenken waren so klein, dass sie eigentlich garnicht erwähnenswert sind. Der erste Moment nachdem alles fertig war und ich den Mund schloss war natürlich seltsam. Man hat da auf einmal was hinten an den Zähnen.. was hartes, es fühlt sich komisch an.. Aber einen GRAVIERENDE Unterschied beim sprechen merkte man nicht wirklich. Nur S-Laute - die waren leicht gelispelt. Aber ich habe einfach fleissig drauf los geredet und im Auto gesungen - und am heutigen Abend kann ich sagen (und meine Schwester, die gerade neben mir sitzt und der ich diverse s-lastige Worte vorsagte, bestätigt es), dass ich so gut wie keine Probleme mehr habe. Ich würde mich sogar auf die Bühne wagen - wenn es sein müsste! *g*

Was aber schon störender ist.. Ich kann nicht mehr kauen! *lach* Meine Backenzähne liegen nicht mehr aufeinander - weil ich quasi mit den "Eckzähnen des Unterkiefers" auf die Brackets des Oberkiefers beisse und deswegen die Backenzähne nicht mehr aufeinanderkriege. Aber laut Aussage des Doktors wird sich das mit der Zeit geben. Also sehe ich es als positiven Nebeneffekt - es ist eine Art unfreiwillige Diät! Aber es gibt köstliche pürierte Alternativen und so ist meine Kreativität in der Küche gefragt. Nur - ich muss mich ersteinmal daran gewöhnen. Als ich mir ein Eis kaufte (ich dachte mir "SUPER! Eis muss ja nur schmelzen") habe ich nicht bedacht, Sorten ohne "Stückchen" auszuwählen.. *lach*

Nach jeder Mahlzeit ist auch Zähneputzen angesagt - denn auch von den weichen Sachen die ich heute verzehrt habe blieben Rest in den Zwischenräumen hängen. Aber auch dies sehe ich positiv: so hat man immer ein frisches Strahlen und saubere Beisserchen! *g*

Also, meine ersten 10 Stunden mit neuer Zahnspange sind nun um - und ich bin immer noch glücklich und kann es kaum erwarten, erste Ergebnisse zu sehen. Das Einzige, was meine Freude ein wenig trübt: meine Zunge tut weh!!! Die Arme muss sich erstmal daran gewöhnen, dass sie jetzt weniger Platz hat. Und die Seiten "reiben" an den Brackets und fühlen sich wund an. Aber auch das wird sich legen. Aber sonstige Schmerzen (mit denen ich eigentlich gerechnet hatte... Schliesslich werden die Zähne ja verschoben) habe ich nicht. Nur anfangs war es wie ein leichtes "Druckgefühl", aber das hat sich schnell gelegt.

Zum Schluss noch Bilder meines Gebisses, damit ihr euch alles besser vorstellen könnt:


In diesem Sinne beende ich meinen ersten Erfahrungsbericht und bin gespannt, wie es weiter geht! :-)

Vorneweg...

Vielleicht sollte ich mich für alle neuen Leser ersteinmal vorstellen. Mein Name ist Natalia, und ich habe mich dieses Jahr dazu entschlossen mein Lächeln mit Hilfe kieferorthopädischer Behandlungen zu optimieren! ;-)

Aber mal im Ernst, der Entschluss wurde nicht nur aus kosmetischen Aspekten gefasst. Mit zunehmendem Alter merke ich, dass sich meine Zähne immer mehr verschieben, die oberen beiden Schneidezähne sind deutlich länger als die Danebenstehenden - dafür sind diese verdreht und schieben sich hinter die Schneidezähne.. Im unteren Kiefer haben die Zähne vorne auch keinen Platz, und einer kippt immer mehr nach innen.. Und ich kann mir nur ausmalen, wie das mit den Jahren weitergegangen wäre.

Bereits als Teenager störten mich meine Zähne - die damals besuchte Kieferorthopädin sagte aber, es sei medizinisch nicht notwendig - deswegen habe ich nie eine Zahnspange bekommen und alle meinen Freundinnen beneidet, die eine hatten. Wer mich kennt weiß aber, dass mich meine Zähne schon immer gestört haben. Ich habe auch immer gesagt: "Irgendwann werde ich etwas dagegen tun.." Und dieses "Irgendwann" ist nun eingetreten! :-)

Ich habe diverse Kieferorthopäden aufgesucht - denn ich bin was Ärzte angeht sehr pingelig.. Es dauert lange, bis ich einen Arzt finde der dann auch mein vollstes Vertrauen geniesst! Aber diesmal ging es relativ zügig bis ich fündig wurde - Dr. Frohmann mit Praxissitz in Ratingen. Sowohl menschlich als auch fachlich hat er mich sofort überzeugt - er nahm sich sehr viel Zeit für mich, hat mit mir die Alternativen durchgesprochen und mir alles so erklärt, dass es für mich als Laien absolut verständlich war. Ich fühle mich bei ihm absolut in den Besten Händen! :-)

Und ihr seid nun die Glücklichen, die meine "Zahnentwicklung" von Tag 1 bis zum Ende mitverfolgen dürfen - ich denke, es wird für jeden interessant sein mitzukriegen, was so ein "Zahnspangen-Träger" im Alltag so erlebt! :-)

Viel Spaß beim Lesen!

naTalia